Hast du dich auch schon einmal gefragt, ob die Genetik das Verhalten deines Hundes beeinflussen kann? Schließlich zählen Genetik und Verhalten auch beim Hund zu den spannendsten und schwierigsten Themen im Bereich der Biologie. Der Zusammenhang zwischen komplexen Verhaltensweisen und genetisch erfassbaren Grundlagen ist bisher allerdings sehr wenig wissenschaftlich erforscht. Dennoch möchten wir dir in unserem heutigen Blogbeitrag einen Ausblick darauf geben, wie Verhaltensweisen beim Hund genetisch verankert sein können.
Beeinflusst die Genetik das Verhalten deines Hundes?
Während früher der Rassebegriff an spezifische Aufgaben, die ein Hund erledigen konnte oder sollte, gebunden war, geben heute insbesondere Körperbau und äußere Merkmal den Rassestandard vor. Die Frage, die sich nun insbesondere im Bereich der Zucht stellt, ist, ob auch das Verhalten von Hunden vererbt werden kann. Im Bereich der Zucht ist vor allem das rassespezifische Verhalten interessant. Grundsätzliche Verhaltensweisen sowie körperliche und mentale Grundvoraussetzungen, welche sich über den Rassestandard definieren, spielen hier die entscheidende Rolle. Gute Beispiele dafür sind:
- Hütehunde und ihr Arbeitswille
- sowie bei Jagdhunden der Jagdtrieb und die Fähigkeit zum Anzeigen.
Verhaltensweisen dieser Art wurden durch den Menschen über einen langen Zeitraum selektiert, sodass sie in der Rasse genetisch verankert sind. Und dennoch unterscheidet sich die Ausprägung individuell bei jedem einzelnen Tier. Wobei die Stärke der Ausprägung von der Anzahl der Gene als Grundlage für Verhalten abhängig ist. Diese Form wird als polygenes Verhalten bezeichnet. Es ist ein Mix aus verschiedenen Genen, die sich in ihrer Wirkung entweder verstärken oder abschwächen.
Leider ist der genetische Code für die teilweise doch sehr komplexen Verhaltensmuster noch nicht entschlüsselt. Für Hundehalter, Züchter und Forscher bleibt es also auch in diesem Bereich weiterhin spannend.
Genetik und Verhalten bei Hunden
Wie bereits erwähnt, arbeitet die kontrollierte Zucht daran, den Rassestandard zu erhalten und nach und nach zu optimieren. Im Bereich des Verhaltens bist aber du als Halter gefragt. Selbst wenn die Veranlagung zu gewissem Verhalten besteht, ist es an dir, diese genetischen Anlagen zu fördern. Das erreichst du jedoch nur durch Training und konsequente Erziehung. Wir sind der Meinung, dass du jeden Hund mit einer liebevollen und rassegerechten Anleitung zu einer friedvollen und treuen Seele erziehen kannst. Zu berücksichtigen sind jedoch die rassespezifischen Merkmale.
Sei dir auch bewusst, dass Hundeerziehung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und Geduld, Ruhe und eine Prise Gelassenheit erfordert. Zeit mit deinem Hund zu verbringen, wird ihn und dich stärken. Als Team werdet ihr sicher im Umgang mit Dritten und könnt auch stressige Situationen wesentlich besser bewältigen.
Wenn ein Hund verinnerlicht hat, dass er sich auf seinen Lieblingsmenschen verlassen kann, wird er sich perfekt in dein Sozialleben integrieren und wahrlich eine Bereicherung für dein Leben sein. Die Genetik ist zwar ein wichtiger Punkt in Bezug auf Rasse, Verhalten und Standard, bedenke aber immer, dass das Verhalten deines Hundes auch massiv von dir, deiner Erziehung und deinem Sozialleben abhängt. Widme deinem Hund aus diesem Grund immer ausreichend viel Zeit und Aufmerksamkeit. Er wird es dir mit tollem Sozialverhalten danken.
